Wie finde ich einen Verlag für mein Buch? (Teil 3)

Gestern erreichte mich übrigens eine nette Absage eines sehr bekannten Kinderbuch-Verlags. In diesem sind unter anderem „Prinzessin Lillifee“ und der Klassiker „Hase Felix“ erschienen. Gerne hätte auch ich mich in die Autorenliste eingetragen, aber ich hatte selbst Zweifel, ob mein neues Kinderbuch ins Verlagsprogramm passt.

Eine Absage, wie erwähnt. Aber sehr nett und warmherzig formuliert. Ein Nein geht eben auch anders. Und motiviert den Autoren, es weiter und wieder zu versuchen. Bis sich irgendwann der passende Verlag findet.

Veröffentlichung im Selbstverlag + E-Books

Wer auch nach jahrelanger Verlagssuche nicht fündig wird, aber an die Qualität seines Manuskriptes glaubt, kann dieses auch im Selbstverlag veröffentlichen. Inzwischen bieten unzählige Self-Publishing-Verlage ihre Dienste an. Ein Preisvergleich lohnt sich, denn es sind leider auch viele darunter, welche die Sehnsüchte der Autoren nutzen, um diesen ihre Ersparnisse aus der Tasche zu leiern.

Kann man als Autor damit leben, das eigene Buch zunächst nur virtuell umzublättern, empfiehlt sich zunächst eine Publizierung als E-Book. Diese verursacht keine Kosten und doch kann man mit einer Veröffentlichung glänzen. Später lassen sich die E-Books übrigens auch noch in Papierform drucken – je nach Anbieter sogar einzeln.

Aufstehen, Krönchen richten, weiterschreiben!

So begehrenswert das JA eines Verlages und der weltweite Vertrieb des eigenen Werkes auch sein mögen: Die Chancen hierauf sind relativ gering. Selbst im Erfolgsfall wird man nicht zwangsläufig vom Schreiben leben können. Viele Bücher verkaufen sich nur in kleinen Auflagenzahlen.

Das Schreiben steht ohnehin im Mittelpunkt. Das Vermarkten der eigenen Literatur ist lediglich das Sahnehäubchen auf der Torte des eigenen, kreativen Schaffens. Also ran ans Werk, bei Verlagen bewerben, weiterschreiben. Und im Optimalfall irgendwann „überraschend“ eine Zusage erhalten, wenn man schon gar nicht mehr damit rechnet.

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Wie finde ich einen Verlag für mein Buch? (Teil 2)

Internet-Foren und Autoren-Plattformen verhelfen unbekannten Autoren oft noch vor Veröffentlichung ihrer Werke zu einem gewissen Bekanntheitsgrad. Schafft man es, die Leser und Abonnenten später zu einem Buchkauf zu animieren, rechnet sich auch Bloggen und das Schreiben von Sequels zur eigenen Lieblingsserie.

Die amerikanische Autorin E.L. James ließ sich beispielsweise vor einigen Jahren von der „Twilight“-Buchreihe inspirieren und verfasste in Fan-Foren fiktive Fortsetzungen mit erotischem Touch.  Einige Jahre später landete sie mit ihrer eigenen Buchreihe „Fifty shades of grey“ einen Mega-Erfolg. Auch deshalb, weil sie ihrem Verlag einen treuen Leserstamm als Mitgift mitbrachte.

Fingerübungen für Autoren

Auch Literaturwettbewerbe können der eigenen Schriftstellerkarriere auf die Sprünge helfen. Davon gibt es gar nicht so wenige. Solche Wettbewerbe sind eine gute Fingerübung für angehende Autoren und helfen dabei, die eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen. Nicht verzagen, wenn nicht gleich der Hauptpreis herausspringt!

Oftmals wird neben einer festen Deadline auch ein Thema vorgegeben, das den Handlungsspielraum begrenzt. Kann ich damit umgehen oder benötige ich zum Schreiben mehr Freiheiten? Die Beschränkung auf X Wörter oder Zeichen ist nicht unüblich, schließlich möchten die Juroren keine epischen Werke miteinander vergleichen. Engt mich das ein? Kann ich mich auf jene X Wörter/Zeichen beschränken und meinen Text gegebenenfalls kürzen?

Spielen ist erlaubt und regt die Fantasie an

Auch ungewohnte Genres dürfen bespielt werden: Gedichte zum Beispiel. Oder eine Kurzgeschichte in Mundart, sofern man diese beherrscht. Nonsens-Verse, Dadaismus, Kreuzreim: Fremdes Terrain regt die Fantasie an. Was hat man schon zu verlieren?

Zurück zu den großen Verlagen. Deren Lektoren werden mit Manuskripten regelrecht überschwemmt, weshalb Geduld gefragt ist. Die Sichtung und Bewertung eines Skriptes kann locker mehrere Monate in Anspruch nehmen. Den täglichen Sprint zum Briefkasten bzw. Mail-Postfach kann man sich also sparen. Tipp: Die Bewerbung erstmal „vergessen“ und gleich das nächste Projekt in Angriff nehmen.

Wichtig: Erwartungen zurückschrauben!

Und nicht enttäuscht sein, wenn das Feedback des Wunschverlags nach sechs Monaten lautet: „Nach Prüfung Ihres eingereichten Manuskriptes teilen wir Ihnen mit, dass dieses nicht in unser Verlagsprogramm passt“ oder „…dass wir derzeit keine Möglichkeit für eine Veröffentlichung sehen.“ Dies sind Standard-Antworten, die der schieren Fülle an Einsendungen geschuldet sind.

Eine persönlichere Antwort wäre zwar wünschenswert, insbesondere, wenn diese mit einer konstruktiven Kritik einhergeht. Dafür aber fehlt Lektoren schlicht die Zeit. Sie werden ja auch nicht für die Optimierung des Schreibstils abgelehnter Autoren bezahlt.

 

*** Was tun, wenn man das eigene Manuskript unbedingt als Buch veröffentlichen möchte, aber weder große noch kleine Verlage anbeißen? Teil 3 zeigt weitere Möglichkeiten auf. ***

Wie finde ich einen Verlag für mein Buch? (Teil 1)

Zur Tätigkeit eines Autors gehört neben dem kreativen und oft zermarternden Prozess des Geschichtenerfindens und -erzählens auch stets der Part der Verlagssuche. Schließlich möchte man sein Werk ja nicht nur zu Datei bringen, sondern auch zu Papier, sprich: gedruckt und in Buchform.

Was haben ein wissenschaftlicher Text und die Verlagssuche gemeinsam? Richtig: Die gründliche Recherche. Denn nicht jedes Manuskript passt zu jedem Verlag. Daher lautet die erste Grundregel: Nicht blindlings bei allen Taschenbuch-, Kinderbuch-, Fachliteratur- oder Reiseführer-Verlagen bewerben, sondern vorher prüfen, ob im Verlagsprogramm ähnliche Bücher bereits gelistet sind.

Möglichkeiten zur Recherche

Ein Bummel durch die Lieblingsbuchhandlung hilft dabei, sich einen ersten Überblick über die infrage kommenden Verlage zu verschaffen. Dasselbe gilt für das eigene Bücherregal oder die Stadtbücherei. Auf diese Weise kann man bereits eine erste Liste erstellen und eine Vorauswahl treffen.

In den meisten Genres teilen einige wenige große Verlage bzw. Verlagsfamilien den Großteil des Marktes untereinander auf.  Was die Chancen auf eine Veröffentlichung mindert.  Doch es gibt Alternativen: Kleine, spezialisierte Verlage zum Beispiel.

Alternative zu großen Verlagen

Sie zu finden, bedeutet allerdings eine tiefergehende Recherche im Internet. Selten finden sich kleine Verlage auf Seite 1 der Suchergebnisse. In der Regel muss nämlich der Verleger auch die Homepage bespielen, dem wiederum Begriffe wie Suchmaschinenoptimierung (SEO) völlig fremd sind.

Natürlich erreichen Kleinverlage auch bei weitem nicht die Auflagenstärken der Marktführer. Aber das ist den meisten Autoren erstmal egal und sollte es bei einem Debüt auch sein. Die Veröffentlichung ist das primäre Ziel, nicht der kommerzielle Erfolg. Beides muss sich übrigens nicht ausschließen, es gibt zahlreiche Bestseller, die in kleinen Verlagen erstveröffentlicht wurden.

 

*** Welche Möglichkeiten gibt es noch für angehende Autoren, auf sich aufmerksam zu machen und die eigene Karriere zu fördern? Teil 2 klärt auf. ***

 

 

 

InjenerNacht – Die Idee

Nach einigen Jahren Pause habe ich die Arbeit an einem meiner Projekte wieder aufgenommen. InjenerNacht – so der Arbeitstitel – sollte meine erste graphic novel werden. Über einige wenige Tuschzeichnungen bin ich damals nicht hinausgekommen und das gewählte Thema schien mich zu erschlagen. Selbst für einen Roman war irgendwann der Zeitaufwand nicht mehr einzuschätzen.

Protagonist sollte der zwölfjährige Fabian Schiller sein. Herumgereicht zwischen Tanten, Onkeln und Bekannten seiner Eltern, seine ganze Habe in eine Sporttasche gestopft, taumelt der Junge durch das Deutschland des Jahres 1980. Seine Eltern sind verschwunden, sein Onkel wird ebenso gesucht wie sein Vater. Rätselhafte Männer verfolgen ihn, einer von ihnen verhört Fabian stundenlang im Büro des Direktors.

Denn Fabians Eltern hatten sich vorübergehend auf Irrwege begeben. Ihre Lehrer, den Bürgermeister, den Hochschulprofessor, – der Fabians Mutter belästigte -, den örtlichen Fabrikdirektor und den Richter, der seinen verletzten Vater nach der Schlacht um Brokdorf einsperren ließ, hatten die älteren Bürger des Viertels noch als stramme Nationalsozialisten kennengelernt. Nach dem Krieg wieder in Amt und Würden gesetzt, waren ihnen die jungen Eltern ein Dorn im Auge.

Der staatlichen Gewalt war mit friedlicher Gegenwehr nicht beizukommen. Die neu gegründete Bundesrepublik schien auf einer Lüge aufgebaut zu sein. Fabians Eltern haderten, sehnten aber einen Umbruch herbei – und überschritten irgendwann die Schwelle zwischen Protest und Terror.  Obwohl sie sich schon bald vom harten Kern der Mitstreiter distanzierten, die mit der RAF sympathisierten, waren sie vom Verfassungsschutz längst als Gefährder eingeordnet worden.

Fabian weiß von alledem nichts. Er erlebt bloß die Folgen dieser Handlungsketten, die Willkür eines konservativen Staates, der in vielem noch die Denkweise des Vorkriegsdeutschlands verkörpert und dem in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs eine ganze Generation mit Ablehnung, Freiheitsdrang, Konventionsbrüchen und Revolutionsfantasien gegenüber steht. Ein unschuldiger Junge, hin und her geworfen zwischen den Fronten eines neuen, gesellschaftlichen Krieges.