Wie finde ich einen Verlag für mein Buch? (Teil 2)

Internet-Foren und Autoren-Plattformen verhelfen unbekannten Autoren oft noch vor Veröffentlichung ihrer Werke zu einem gewissen Bekanntheitsgrad. Schafft man es, die Leser und Abonnenten später zu einem Buchkauf zu animieren, rechnet sich auch Bloggen und das Schreiben von Sequels zur eigenen Lieblingsserie.

Die amerikanische Autorin E.L. James ließ sich beispielsweise vor einigen Jahren von der „Twilight“-Buchreihe inspirieren und verfasste in Fan-Foren fiktive Fortsetzungen mit erotischem Touch.  Einige Jahre später landete sie mit ihrer eigenen Buchreihe „Fifty shades of grey“ einen Mega-Erfolg. Auch deshalb, weil sie ihrem Verlag einen treuen Leserstamm als Mitgift mitbrachte.

Fingerübungen für Autoren

Auch Literaturwettbewerbe können der eigenen Schriftstellerkarriere auf die Sprünge helfen. Davon gibt es gar nicht so wenige. Solche Wettbewerbe sind eine gute Fingerübung für angehende Autoren und helfen dabei, die eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen. Nicht verzagen, wenn nicht gleich der Hauptpreis herausspringt!

Oftmals wird neben einer festen Deadline auch ein Thema vorgegeben, das den Handlungsspielraum begrenzt. Kann ich damit umgehen oder benötige ich zum Schreiben mehr Freiheiten? Die Beschränkung auf X Wörter oder Zeichen ist nicht unüblich, schließlich möchten die Juroren keine epischen Werke miteinander vergleichen. Engt mich das ein? Kann ich mich auf jene X Wörter/Zeichen beschränken und meinen Text gegebenenfalls kürzen?

Spielen ist erlaubt und regt die Fantasie an

Auch ungewohnte Genres dürfen bespielt werden: Gedichte zum Beispiel. Oder eine Kurzgeschichte in Mundart, sofern man diese beherrscht. Nonsens-Verse, Dadaismus, Kreuzreim: Fremdes Terrain regt die Fantasie an. Was hat man schon zu verlieren?

Zurück zu den großen Verlagen. Deren Lektoren werden mit Manuskripten regelrecht überschwemmt, weshalb Geduld gefragt ist. Die Sichtung und Bewertung eines Skriptes kann locker mehrere Monate in Anspruch nehmen. Den täglichen Sprint zum Briefkasten bzw. Mail-Postfach kann man sich also sparen. Tipp: Die Bewerbung erstmal „vergessen“ und gleich das nächste Projekt in Angriff nehmen.

Wichtig: Erwartungen zurückschrauben!

Und nicht enttäuscht sein, wenn das Feedback des Wunschverlags nach sechs Monaten lautet: „Nach Prüfung Ihres eingereichten Manuskriptes teilen wir Ihnen mit, dass dieses nicht in unser Verlagsprogramm passt“ oder „…dass wir derzeit keine Möglichkeit für eine Veröffentlichung sehen.“ Dies sind Standard-Antworten, die der schieren Fülle an Einsendungen geschuldet sind.

Eine persönlichere Antwort wäre zwar wünschenswert, insbesondere, wenn diese mit einer konstruktiven Kritik einhergeht. Dafür aber fehlt Lektoren schlicht die Zeit. Sie werden ja auch nicht für die Optimierung des Schreibstils abgelehnter Autoren bezahlt.

 

*** Was tun, wenn man das eigene Manuskript unbedingt als Buch veröffentlichen möchte, aber weder große noch kleine Verlage anbeißen? Teil 3 zeigt weitere Möglichkeiten auf. ***

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert