Bye bye Pflege (Teil 2)

Dies spiegelt die Situation innerhalb der Branche: Einer  Untersuchung des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) zufolge erwägt jede dritte Pflegekraft einen beruflichen Wechsel.

Viele halten nur noch aus Pflichtbewusstsein durch. Sie haben ihren Ausstieg aus der Pflege lediglich auf die Zeit nach Corona aufgeschoben. Die Pandemie beschleunigt also derzeit trotz erschwerter Arbeitsbedingungen den Fachkräftemangel nicht unbedingt, sondern bremst ihn ironischerweise sogar vorübergehend ab. Nicht aber den Frust.

Pflegekräfte helfen aus Überzeugung

Zwar genießen Pflegekräfte wegen ihrer engagierten Einstellung zu ihrem Beruf große Anerkennung innerhalb der Gesellschaft. Sie gelten als „Überzeugungstäter“, weil sie ihre Arbeit als sinnvoll und erfüllend empfinden.

Die physischen und psychischen Belastungen ihres Jobs nötigen uns allen viel Respekt ab und wären vielen Menschen in Deutschland selbst bei besserer Bezahlung nicht zumutbar.

Patienten behandeln, Senioren pflegen, Sterbenden die Hand halten. Im Schichtbetrieb und unter oftmals stressigen Voraussetzungen. Dazu seit einem Jahr unter Corona-Bedingungen inklusive erhöhter Ansteckungsgefahr.

Ein Stolperstein für die Pflege: Keine einheitlichen Löhne

Abhilfe in der Altenpflege hätte der zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Arbeitgeberverband BVAP ausgehandelte, flächendeckende Tarifvertrag schaffen können.

Um diesen umsetzen zu können, wäre laut Gesetz die Zustimmung der kirchlichen Träger Caritas und Diakonie erforderlich gewesen, die in der Altenpflege zusammen rund 300.000 und damit mehr als ein Viertel der dort tätigen Pflegekräfte beschäftigen.

Während sich jedoch die Diakonie eines Votums enthielt, lehnte die Caritas den Antrag auf Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrags ab. So bleibt also erstmal alles beim Alten.

Prämie oder Plätzchen?

Es passt ins Bild, dass in den vergangenen Jahren die Finanzierung der Corona-Prämien erst heiß diskutiert wurde und diese später nur einem Teil der unter erhöhter Gefahr arbeitenden Pflegekräfte ausgezahlt wurden.

Ihre Kollegen, in deren Pflegeheim oder Krankenhaus möglicherweise ein oder zwei Corona-Patienten weniger versorgt wurden oder die über Zeitarbeitsfirmen beschäftigt sind, mussten sich derweil mit Applaus, Plätzchen oder Christstollen begnügen.

 

*** Wie aber könnte man Pflegekräfte halten – und neue hinzugewinnen? Mehr dazu in Teil 3. ***


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Von Couchhelden und Sofapazifisten

In einem Zeitalter, in dem der Großteil der Menschheit via WhatsApp kommuniziert, sorgt ein Brief für nostalgische Gefühle. Dass ein offener Brief auch Unbehagen hervorzurufen vermag, liegt an diesen besonderen Zeiten, den Absendern, den Lesern und einer weltpolitischen Situation, in der es kein Richtig oder Falsch mehr zu geben scheint.

Die Publizistin Alice Schwarzer, der Schriftsteller Martin Walser, der Journalist Ranga Yogeshwar, der Musiker Reinhard Mey und andere Kulturschaffende haben sich also in einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz gewandt mit dem Appell, keine weiteren schweren Waffen an die Ukraine zu liefern.

The German Angst

Als Grund benennen die Unterzeichner ihre Angst vor der Ausweitung des Krieges auf Deutschland, dem dadurch entstehenden Bündnisfall der NATO-Mitgliedsstaaten – und infolgedessen einem Dritten Weltkrieg. Schließlich, so die Argumentation, begebe sich Deutschland mit der Lieferung schwerer Waffen auf dünnes Eis und riskiere, von Russland als Kriegspartei angesehen und attackiert zu werden.

Ein Szenario, das angesichts eines unberechenbar gewordenen russischen Staatspräsidenten gar nicht mal unwahrscheinlich ist. Die Menschen in Polen und anderen Anrainerstaaten der Ukraine müssen bereits fürchten, in den jenseits der Grenze tobenden Krieg integriert zu werden. Auch viele Deutsche haben Angst.

Die Deutschen und der Kriegskitsch

Und doch gefällt sich ein großer Teil unserer Mitbürger in der Rolle des Couchheldens. Verfolgt Abend für Abend die Nachrichten, empört sich, gibt Putin vorm Fernseher eins auf die Nase, fordert den sofortigen Abbruch sämtlicher wirtschaftlicher Beziehungen zu Russland. Gas? Brauchen wir im Moment nicht, wir kochen mit Induktion. Und bei sommerlichen Temperaturen benötigen wir auch kein Gas für die Heizung.

Auch die Straßenkämpfe der ukrainischen Soldaten gegen die russische Armee werden zum heldenhaften Widerstand romantisiert. Man trägt blaugelbe T-Shirts, malt sich das Peace-Zeichen ins Gesicht – und bejubelt den Krieg und das Sterben in einem fernen Land. Ist ja für eine gute Sache.

Dass die meisten der Ukrainer gezwungenermaßen kämpfen und viele von ihnen lieber mit ihren Frauen und Kindern geflüchtet wären: Eine Lappalie. Schwamm drüber. Ihre Lieben kommen sicher bei netten Gastfamilien unter und finden irgendwann einen neuen Mann bzw. Vater. Der Patriotismus und die Verteidigung der Freiheit gehen vor.

Couchhelden 2.0

Moment mal.. woran erinnert das? Ach ja.. Corona. Da schauten viele Deutsche Abend für Abend Nachrichten und empfanden sich als Helden, weil sie ihre Kontakte mieden, die Couch nicht verließen und somit ihre Mitmenschen vor einer eventuellen Infektion schützten.

Dieselben Couchhelden gefallen sich nun in ihrer neuen Rolle als Groupies der ukrainischen Armee. Fanschal an, Vuvuzela raus, anfeuern. Und morgen den alten Schlafsack spenden. Das ist dann ein bisschen so, als sei man selbst mittendrin.

Buuuh!

Und die Verfasser dieses offenen Briefes? Die werden geschmäht. Als Sofapazifisten, die sich erdreisten, den Ukrainern Ratschläge über das richtige Verhalten im Kriegsfall zu erteilen. Weil sie, auch das sei erwähnt, der Meinung sind, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit dem anhaltenden Widerstand und der Forderung nach schweren Waffen das Leid seines Volkes verlängere.

Man kann das feige finden oder besorgt. In dieser Situation ist es unmöglich vorherzusagen, welche Tat oder Unterlassung zum Frieden oder zu einer Ausweitung dieses Krieges führen mag. Und dennoch gibt es glühende Verfechter dieser oder jener extremen Einstellung.

Die Welt braucht eindeutig mehr offene Briefe

Inzwischen existiert ein weiterer offener Brief. Auch er unterschrieben von  Politikern, Publizisten, Kabarettisten. In ihm wird Kanzler Scholz ausdrücklich zur Lieferung schwerer Waffen aufgefordert, um dem Putin-Regime Einhalt zu gebieten. Auch er verströmt Besorgnis, wenn auch die darin angedachte Lösung des Konflikts in eine ganz andere Richtung weist.

Olaf Scholz kann einem leid tun. Egal, was er unternimmt oder unterlässt: Es wird für einen Teil der intellektuellen Elite das Falsche sein. Und erst im Rückblick wird sich zeigen, wohin uns seine Entscheidung gebracht und welche Seite Recht behalten hat.

Eins jedenfalls ist klar: Auf Schriftsteller und Publizisten sollte der Kanzler bei seiner Entscheidungsfindung nicht hören.

Bye bye Pflege (Teil 1)

Pflege ist sexy – so lange sie dem eigenen Körper gewidmet ist. Ein großer Teil der täglich konsumierten 10.000 Werbebotschaften gilt denn auch diversen Pflege- und Kosmetikprodukten. Durch die Flut dieser sich ähnelnden Botschaften leiden Konsumenten allerdings mehr und mehr an Werbeblindheit, nehmen sie und die jeweils beworbenen Produkte also längst nicht mehr bewusst wahr.

Ein Schicksal, das auch die Berichterstattung über die andere Pflege betrifft. Die, welche sich mit der Betreuung hilfsbedürftiger, kranker und alter Menschen beschäftigt. Und die gemeinhin nicht als sexy gilt. Die regelmäßig in Dokumentarbeiträgen, Talk-Shows und unserer Wahrnehmung auftaucht – und doch wieder in Vergessenheit gerät, sogar in der pflegeintensiven Corona-Zeit. In der Berichte über erschwerte Arbeitsbedingungen, geplatzte Tarifverträge und Fachkräftemangel rasch durch andere, aktuellere Informationen ersetzt werden.

Hilft verdrängen wirklich?

Vieles spricht dafür, dass die meisten von uns früher oder später auf die Dienste von Pflegekräften angewiesen sein werden. Diese These wird von den meisten Menschen aber ähnlich tabuisiert wie die einzige Gewissheit im Leben: Dass alles Lebendige vergänglich ist – und wir alle irgendwann sterben werden.

Dem entsprechend, zählt Pflegebedarf zu den Dingen, die man gemeinhin in den Hinterkopf und aus dem Gedächtnis verbannt. Wie die eigene Grabstelle oder das Testament.

Wenn Promis was machen, ist es wohl wichtig

Die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf machten letztes Jahr mit einer über siebenstündigen Reportage auf ProSieben das Thema Pflege in den Mittelpunkt gerückt und setzten es unter dem Hashtag #Nichtselbstverständlich auch auf die Tagesordnung sozialer Netzwerke .

Den Senderangaben zufolge sahen allein über 17 Millionen jüngerer Zuschauer die Sendung „Joko & Klaas gegen ProSieben“, in dem die Fach-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Meike Ista einen Arbeitstag lang mit der Kamera begleitet wurde und viele weitere Pflegende zu Wort kamen.

So simpel die der Sendung zugrunde liegende Idee sein mag, so intensiv wirkte sie: Keine schnellen Schnitte, keine Werbeunterbrechungen: die Zuschauer erlebten den Arbeitsalltag in der Pflege aus der Ich-Perspektive.

Der Frust wächst

Auch die individuellen Aussagen der eingeblendeten Pflegekräfte entwickelten mehr Kraft als jede Statistik. Sie berichteten von ihrem Engagement und ihrer beruflichen Motivation, aber auch von altbekannten und neueren Missständen im Pflegebereich.

Manche von ihnen glauben nach Jahren des Anmahnens und Abwartens nicht mehr an deren Abhilfe. 9.000 ihrer Kollegen haben im Verlauf des letzten Jahres die Konsequenzen gezogen und ihren Pflegeberuf gekündigt.

 

*** Müssen wir uns also künftig selbst pflegen? Teil 2 gibt Auskunft. ***


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Wie finde ich einen Verlag für mein Buch? (Teil 3)

Gestern erreichte mich übrigens eine nette Absage eines sehr bekannten Kinderbuch-Verlags. In diesem sind unter anderem „Prinzessin Lillifee“ und der Klassiker „Hase Felix“ erschienen. Gerne hätte auch ich mich in die Autorenliste eingetragen, aber ich hatte selbst Zweifel, ob mein neues Kinderbuch ins Verlagsprogramm passt.

Eine Absage, wie erwähnt. Aber sehr nett und warmherzig formuliert. Ein Nein geht eben auch anders. Und motiviert den Autoren, es weiter und wieder zu versuchen. Bis sich irgendwann der passende Verlag findet.

Veröffentlichung im Selbstverlag + E-Books

Wer auch nach jahrelanger Verlagssuche nicht fündig wird, aber an die Qualität seines Manuskriptes glaubt, kann dieses auch im Selbstverlag veröffentlichen. Inzwischen bieten unzählige Self-Publishing-Verlage ihre Dienste an. Ein Preisvergleich lohnt sich, denn es sind leider auch viele darunter, welche die Sehnsüchte der Autoren nutzen, um diesen ihre Ersparnisse aus der Tasche zu leiern.

Kann man als Autor damit leben, das eigene Buch zunächst nur virtuell umzublättern, empfiehlt sich zunächst eine Publizierung als E-Book. Diese verursacht keine Kosten und doch kann man mit einer Veröffentlichung glänzen. Später lassen sich die E-Books übrigens auch noch in Papierform drucken – je nach Anbieter sogar einzeln.

Aufstehen, Krönchen richten, weiterschreiben!

So begehrenswert das JA eines Verlages und der weltweite Vertrieb des eigenen Werkes auch sein mögen: Die Chancen hierauf sind relativ gering. Selbst im Erfolgsfall wird man nicht zwangsläufig vom Schreiben leben können. Viele Bücher verkaufen sich nur in kleinen Auflagenzahlen.

Das Schreiben steht ohnehin im Mittelpunkt. Das Vermarkten der eigenen Literatur ist lediglich das Sahnehäubchen auf der Torte des eigenen, kreativen Schaffens. Also ran ans Werk, bei Verlagen bewerben, weiterschreiben. Und im Optimalfall irgendwann „überraschend“ eine Zusage erhalten, wenn man schon gar nicht mehr damit rechnet.

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Wie finde ich einen Verlag für mein Buch? (Teil 2)

Internet-Foren und Autoren-Plattformen verhelfen unbekannten Autoren oft noch vor Veröffentlichung ihrer Werke zu einem gewissen Bekanntheitsgrad. Schafft man es, die Leser und Abonnenten später zu einem Buchkauf zu animieren, rechnet sich auch Bloggen und das Schreiben von Sequels zur eigenen Lieblingsserie.

Die amerikanische Autorin E.L. James ließ sich beispielsweise vor einigen Jahren von der „Twilight“-Buchreihe inspirieren und verfasste in Fan-Foren fiktive Fortsetzungen mit erotischem Touch.  Einige Jahre später landete sie mit ihrer eigenen Buchreihe „Fifty shades of grey“ einen Mega-Erfolg. Auch deshalb, weil sie ihrem Verlag einen treuen Leserstamm als Mitgift mitbrachte.

Fingerübungen für Autoren

Auch Literaturwettbewerbe können der eigenen Schriftstellerkarriere auf die Sprünge helfen. Davon gibt es gar nicht so wenige. Solche Wettbewerbe sind eine gute Fingerübung für angehende Autoren und helfen dabei, die eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen. Nicht verzagen, wenn nicht gleich der Hauptpreis herausspringt!

Oftmals wird neben einer festen Deadline auch ein Thema vorgegeben, das den Handlungsspielraum begrenzt. Kann ich damit umgehen oder benötige ich zum Schreiben mehr Freiheiten? Die Beschränkung auf X Wörter oder Zeichen ist nicht unüblich, schließlich möchten die Juroren keine epischen Werke miteinander vergleichen. Engt mich das ein? Kann ich mich auf jene X Wörter/Zeichen beschränken und meinen Text gegebenenfalls kürzen?

Spielen ist erlaubt und regt die Fantasie an

Auch ungewohnte Genres dürfen bespielt werden: Gedichte zum Beispiel. Oder eine Kurzgeschichte in Mundart, sofern man diese beherrscht. Nonsens-Verse, Dadaismus, Kreuzreim: Fremdes Terrain regt die Fantasie an. Was hat man schon zu verlieren?

Zurück zu den großen Verlagen. Deren Lektoren werden mit Manuskripten regelrecht überschwemmt, weshalb Geduld gefragt ist. Die Sichtung und Bewertung eines Skriptes kann locker mehrere Monate in Anspruch nehmen. Den täglichen Sprint zum Briefkasten bzw. Mail-Postfach kann man sich also sparen. Tipp: Die Bewerbung erstmal „vergessen“ und gleich das nächste Projekt in Angriff nehmen.

Wichtig: Erwartungen zurückschrauben!

Und nicht enttäuscht sein, wenn das Feedback des Wunschverlags nach sechs Monaten lautet: „Nach Prüfung Ihres eingereichten Manuskriptes teilen wir Ihnen mit, dass dieses nicht in unser Verlagsprogramm passt“ oder „…dass wir derzeit keine Möglichkeit für eine Veröffentlichung sehen.“ Dies sind Standard-Antworten, die der schieren Fülle an Einsendungen geschuldet sind.

Eine persönlichere Antwort wäre zwar wünschenswert, insbesondere, wenn diese mit einer konstruktiven Kritik einhergeht. Dafür aber fehlt Lektoren schlicht die Zeit. Sie werden ja auch nicht für die Optimierung des Schreibstils abgelehnter Autoren bezahlt.

 

*** Was tun, wenn man das eigene Manuskript unbedingt als Buch veröffentlichen möchte, aber weder große noch kleine Verlage anbeißen? Teil 3 zeigt weitere Möglichkeiten auf. ***

Wie finde ich einen Verlag für mein Buch? (Teil 1)

Zur Tätigkeit eines Autors gehört neben dem kreativen und oft zermarternden Prozess des Geschichtenerfindens und -erzählens auch stets der Part der Verlagssuche. Schließlich möchte man sein Werk ja nicht nur zu Datei bringen, sondern auch zu Papier, sprich: gedruckt und in Buchform.

Was haben ein wissenschaftlicher Text und die Verlagssuche gemeinsam? Richtig: Die gründliche Recherche. Denn nicht jedes Manuskript passt zu jedem Verlag. Daher lautet die erste Grundregel: Nicht blindlings bei allen Taschenbuch-, Kinderbuch-, Fachliteratur- oder Reiseführer-Verlagen bewerben, sondern vorher prüfen, ob im Verlagsprogramm ähnliche Bücher bereits gelistet sind.

Möglichkeiten zur Recherche

Ein Bummel durch die Lieblingsbuchhandlung hilft dabei, sich einen ersten Überblick über die infrage kommenden Verlage zu verschaffen. Dasselbe gilt für das eigene Bücherregal oder die Stadtbücherei. Auf diese Weise kann man bereits eine erste Liste erstellen und eine Vorauswahl treffen.

In den meisten Genres teilen einige wenige große Verlage bzw. Verlagsfamilien den Großteil des Marktes untereinander auf.  Was die Chancen auf eine Veröffentlichung mindert.  Doch es gibt Alternativen: Kleine, spezialisierte Verlage zum Beispiel.

Alternative zu großen Verlagen

Sie zu finden, bedeutet allerdings eine tiefergehende Recherche im Internet. Selten finden sich kleine Verlage auf Seite 1 der Suchergebnisse. In der Regel muss nämlich der Verleger auch die Homepage bespielen, dem wiederum Begriffe wie Suchmaschinenoptimierung (SEO) völlig fremd sind.

Natürlich erreichen Kleinverlage auch bei weitem nicht die Auflagenstärken der Marktführer. Aber das ist den meisten Autoren erstmal egal und sollte es bei einem Debüt auch sein. Die Veröffentlichung ist das primäre Ziel, nicht der kommerzielle Erfolg. Beides muss sich übrigens nicht ausschließen, es gibt zahlreiche Bestseller, die in kleinen Verlagen erstveröffentlicht wurden.

 

*** Welche Möglichkeiten gibt es noch für angehende Autoren, auf sich aufmerksam zu machen und die eigene Karriere zu fördern? Teil 2 klärt auf. ***

 

 

 

Corona to go

Und wieder eine neue Idee im Kampf gegen Corona. Abschaffung der Quarantäne für Kontaktpersonen und deren Reduzierung auf fünf Tage für infizierte Personen. Freitesten? Ach was, kalter Kaffee. Genesende 2.0 haben es drauf, sich selbst zu diagnostizieren. Quarantäne > 5 Tage nur bei schweren, anhaltenden Symptomen. Alles klar?

Django testet heute nicht

Nicht wirklich. Was sind denn schwere Symptome und wo zieht man da eine Grenze? Bislang galten Husten, Niedergeschlagenheit, eine dauerhaft laufende Nase und ein rauer Hals als mögliche Corona-Symptome. Die aber empfindet ja jeder Mensch anders. Während Kollege A auch in der Zeit vor Corona schon beim kleinsten Krächzen zum Arzt lief, schleppt sich Kollegin B seit eh und je mit Grippe zur Arbeit und lästerte über Männerschnupfen.

So also wird es in Zukunft wieder sein. Vorbei die Zeiten, in denen man Corona eine größere Gefahr für die Gesundheit bescheinigte und damit eine größere Bedeutung beimaß als einer Erkältung oder Grippe. Merke: Bei einer Erkältung lässt man sich krank schreiben. Bei Corona geht man einfach wieder arbeiten, wenn man weitgehend symptomfrei bleibt. Schon deshalb, weil man sonst möglicherweise Ärger mit den Vorgesetzten bekommt.

Ein bisschen Spaß muss sein

Lebt euch aus und sorgt euch nicht länger, dies scheint uns die Regierung mit ihrem Radikalschwenk sagen zu wollen. Zumindest der Teil von ihr, der nicht als Minister im Gesundheitsministerium sitzt und weiterhin vor der nächsten Welle mahnt.

Nicht wenige Fachleute warnen vor diesen Wellen und Varianten. Im Herbst erwartet man einen Anstieg der Infektionen, Intensivpatienten und Sterbefälle. Aber bis dahin wird man ja wohl noch seinen Spaß haben dürfen, gerade in Zeiten wie diesen, in denen unklar ist, ob nicht doch noch ein Weltkrieg oder zumindest eine funktionslose Heizung droht.

Gesundheitspolitik? Welche Ges…?

Ist die Abkehr von Tests und Quarantäne die neue Normalität, von der so oft die Rede ist? Oder bloß eine Zwischenepisode im Trauerspiel Gesundheitspolitik, in dem man es innerhalb von 2 Jahren nicht nur versäumt hat, ein funktionierendes Konzept gegen Neuinfektionen zu entwickeln, sondern auch einen Plan B für weitere Lockdowns, die immerhin möglich sind.

Und es außerdem schaffte, einem Teil der ohnehin viel zu wenigen Pflegefachkräfte in Deutschland die letzte Motivation zu nehmen. Durch Hinhaltetaktik, falsch verteilte und eher symbolische Prämien, Ignoranz. Von bis zu 20% Berufsaussteigern ist die Rede, das wahre Ausmaß wird wohl erst mit der Zeit zum Vorschein kommen.

Wohl dem, dem Pflege erspart bleibt.