Was ist eigentlich.. eine Dampfsperre? (Teil 3)

Eine Dampfsperre muss unbedingt fachgerecht und hermetisch abschließend angebracht werden – idealerweise durch Fachleute. Bauherren sollten deren Erfahrungen zumindest bei der Bauplanung zu Rate ziehen. Immerhin können schon wenige undichte Stellen dafür sorgen, dass die Wirkung der Dampfsperre aufgehoben wird. Kritische Punkte sind Anschlussstellen an das verputzte Mauerwerk, Überlappungen, Sockel-Anschlüsse und Durchlässe für Kabel, Steckdosen, Rohre, Balken, Ecken oder Fenster.

Unsachgemäß angebrachte oder beschädigte Dampfsperren können außerdem zu einer lokalen Feuchtigkeitsansammlung führen, bei welcher Wasserdampf sich staut und kondensiert. Da die Dampfsperre bis auf die Beschädigung zu 100 % dicht ist, wird ein Trocknen verhindert. Dämmung und Bausubstanz werden so durchnässt, die entstandenen Schäden (z.B. Schimmel) bleiben oft über einen längeren Zeitraum unbemerkt und führen im schlimmsten Fall zu einer Totalsanierung des Eigenheims. Um dieser Gefahr vorzubeugen, finden in der Praxis daher vermehrt diffusionsoffene Dampfbremsen Verwendung.

Ein Muss: Dampfsperren gegen statische Feuchtigkeit

Üblicherweise bildet eine Dampfsperre nie das raumabschließende Element, sondern die Rauminnenwand/-verkleidung. Nach Einbau der Dampfsperre wird daher eine Konterlattung und an dieser die Rauminnenwand aufgebracht. Werden an ihr später Bilder, Lampen etc. aufgehängt, ist darauf zu achten, dass deren Befestigung nicht die Dampfsperre unterhalb der Konterlattung beschädigt. Insbesondere im Holzrahmenbau sollte eine Installationsebene vor der Innenverkleidung angelegt werden, um die Zahl der Durchlässe und damit die Gefahr von Undichtigkeiten möglichst gering zu halten und bei Wartungsarbeiten die Dampfsperre unangetastet zu lassen.

Dampfsperren müssen in Räumen angebracht werden, in denen eine so genannte statische Feuchtigkeit auftreten kann. Dies bedeutet, dass die Feuchtigkeit stets nur von einer Seite eindringen will – von einem dauerhaft warmen in einen dauerhaft kälteren Bereich. Bei einem Schwimmbad oder Dampfbad drängt beispielsweise die feucht-warme Luft nach außen. Bei einem Kühlraum, in dem die Luft stets extrem kalt und trocken ist, drängt die Luftfeuchtigkeit tendenziell von außen nach innen.

Von oben nach unten: Der Keller

Nicht nur in solchen Extremfällen ist die Verlegung von Dampfsperren auf der warmen Wandseite in der Regel unumgänglich. Auch Betonwände in Kellern sollten mit einer Dampfsperre versehen werden, besonders dann, wenn sie von der Außenseite mit einer Bitumendickbeschichtung abgedichtet wurde. Andernfalls könnte Wasserdampf durch die Baustoffschichten wandern und in den kälteren Wandbereichen als flüssiges Wasser kondensieren.

Wurde eine Dampfsperre eingebaut, wird mit dem Blower-Door-Messverfahren ein Luftdichtigkeitstest durchgeführt. In diesem wird durch einen speziellen Ventilator zunächst ein Unter-, dann ein Überdruck von je 50 Pascal erzeugt und ein Mittelwert errechnet, der Auskunft darüber gibt, wie viel Luft ins Haus einströmt bzw. entweicht und ob eine Undichtigkeit vorliegt.

Und wieder nach oben: Das Flachdach

Flachdächer wurden früher standardmäßig an der Außenseite mit Bitumen- oder Kunststoff-Dachbahnen gegen Regen und Schnee abgedichtet, an der Innenseite mit einer Dampfsperre. Durch Alterungsschäden in der äußeren Schutzschicht gelangte Feuchtigkeit in die Deckenbauteile und konnte nicht entweichen. Im Gegensatz zu Gründächern werden  bei Flachdächern mit Kiesauflast heute vermehrt diffusionsoffene Dampfbremsen eingeplant.

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