Was ist eigentlich.. eine Dampfsperre? (Teil 2)

Jeder Mensch gibt im Laufe eines Tages zwei Liter Wasser über die Atmung und die Haut an seine Umgebung ab. Außerdem wird die Luftfeuchtigkeit in bewohnten Räumen durch Duschen, Kochen, Waschen und Pflanzen erhöht. Ein 4-Personen-Haushalt entlässt so überm Wohnen pro Tag 12 bis 15 Liter Wasser in Form von Wasserdampf in die Raumluft.

Bei einem Massivhaus werden Dampfsperren auf der Innenraumseite meist nur dann angebracht, wenn sichergestellt ist, dass Wasserdampf zumindest nach außen diffundieren kann. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn oberhalb der Dämmstoffebene und unterhalb der Dacheindeckung eine wasserdampfdurchlässige Unterspannbahn verlegt wurde.

Wichtig: Wasserdampf nach außen leiten

Im Massivbau mit Wänden aus mineralischen Baustoffen wird das Eindringen von Wasserdampf in Dämmung und Bauteile meist jedoch bereits durch den Innenputz verhindert. Bei Dächern und bei Bauten in Holzbauweise ist hingegen eine Dampfsperre oder Dampfbremse notwendig. Letztere verhindert das Eindringen und Austreten von Wasserdampf nicht komplett, sondern begrenzt es lediglich auf ein unkritisches Maß.

Wurde eine Dampfsperre verbaut, kann Luftfeuchtigkeit aus dem Gebäudeinneren nicht entweichen. Daher ist richtiges Lüften unerlässlich, um sie ins Freie abzuleiten und für ein angenehmes Raumklima zu sorgen. Stoß- und Querlüften empfiehlt sich auch im Winter und bei Regen, da eindringende, feuchte Luft in den erwärmten Wohnräumen schnell trocknet und auf ihrem Weg nach draußen wieder Feuchtigkeit mitnimmt. Alternativ kann auch eine kontrollierte Wohnraumbe- und Entlüftung für Abhilfe sorgen.

Checkliste und Regeln für den Einbau einer Dampfsperre:

  • Sie wird immer auf der warmen, dem Innenraum zugewandten Seite eines Bauteils angebracht. Sie muss 100-prozentig dicht sein.
  • Die Folienteile müssen parallel zu den Sparren oder zur Traufe angebracht werden.
  • Zwei Folien sollten sich immer mindestens um zehn Zentimeter überlappen.
  • Die Dampfsperrfolie darf nicht unter Spannung stehen und kann ein wenig durchhängen.
  • Mit speziellen Klebefolien werden Übergänge, Nähte und Durchlässe fixiert und luftdicht gemacht. Tackerlöcher werden mit einem Dichtband verschlossen.

Die jeweilige Dämmart bestimmt, wo die Dampfsperre angebracht wird. Bei einer umfassenden Dachsanierung wird meist direkt auf den Sparren gedämmt. Demnach wird die Dampfsperrfolie oberhalb der Sparren direkt auf diesen verlegt oder in eine Vollschalung eingebaut. Erfolgt die Dämmung zwischen den Sparren, liegt die Folie raumseitig unterhalb der Sparren. Bei einigen Sanierungsfällen müssen Dampfsperren auch vom Profi mit besonderen Systemen von außen geschlauft über die Sparren verlegt werden.

Nicht nur innere Werte

Diffusionsdichte Bauteile werden im Außenbereich auch bei schiefer- oder blechgedeckten Dächern und bitumenabgedichteten Vordächern verwendet, außerdem bei Fassaden mit wasserdichtem Beton, glasierten oder gesinterten Klinkern, schweren Natursteinen oder Kunststoff- bzw. Blechverkleidung.

 


– Kann jeder eine Dampfsperre einbauen? Und was ist statische Feuchtigkeit? Teil 3 dieses Artikels schließt mit weiteren Infos. –

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Was ist eigentlich.. eine Dampfsperre? (Teil 1)

Als Dampfsperre werden diffusionsdichte Bauteilschichten bzw. Folien bezeichnet, welche die Dämmschicht, eine eventuelle Holzkonstruktion und andere Bauteile vor Feuchtigkeit schützen. Eine Dampfsperre wird vorwiegend bei der Errichtung von Holzhäusern beziehungsweise Fertighäusern, beim Ausbau von Dächern und bei der Dämmung von Kellerwänden verwendet. Auch müssen sie für Räume eingeplant werden, in denen eine so genannte statische Feuchtigkeit auftreten kann.

Bei Neubauten sind Dampfsperren oder die artverwandten, diffusionsoffenen Dampfbremsen durch die Energieeinsparverordnung  (EnEV) vorgeschrieben. Laut dieser müssen neu zu errichtende Bauten über eine (weitgehend) luftdichte Gebäudehülle verfügen. Einerseits sollen so Wärmeverluste durch ein unkontrolliertes Entweichen der Raumluft verhindert, andererseits die Baustoffschichten vor Wasserdampf und Schimmelpilz-Befall geschützt werden.

Woraus sind Dampfsperren gemacht?

 Dampfsperren besteht meist aus meist aus einer Spezialfolie aus Aluminium oder Kupfer, aus Polyethylen(PE)-Folie, Gipskarton-Verbundplatten oder aus mehrschichtigen Werkstoffen, die eine Aluminiumschicht beinhalten. Sie verhindern die Wasserdampfdiffusion sogar bei gasförmigen Wassermolekülen, sind also vollkommen undurchlässig. Bei Industrieleichtdächern werden meist unverklebte, nicht brandweiterleitende PE- oder Aluminiumfolien verwendet.

Der so genannte Diffusionswiderstand gibt die Höhe des Widerstands eines Baustoffes gegen die Ausbreitung von Wasserdampf an. In der Bauphysik wird diese Wasserundurchlässigkeit nach der DIN-Norm 4108 mit dem sd– oder Sperrwert in Metern bemessen. Dampfsperren-Baufolien müssen einen sd-Wert von über 1.500 m aufweisen. Liegt der sd-Wert darunter, werden Bauteilschichten lediglich als diffusionshemmend und dementsprechend als Dampfbremsen bezeichnet.

 Feuchtigkeit im Gebäude kann viele Ursachen haben:

  • Restfeuchtigkeit der Dachkonstruktion (Dachlatten/Holzbalken)
  • Gespeicherte Feuchtigkeit in Tondachziegeln
  • Tauwasser (entsteht beim Aufeinandertreffen von warmer und kalter Luft)
  • Feucht eingebaute Wärmedämmung beim Hausbau
  • Nassdampf aus dem Innenraum
  • Wasserdampf durch Atmen und Schwitzen.

 

– Wann werden Dampfsperren eingebaut? Und was kann man gegen den Wasserdampf tun? Teil 2 dieses Artikels gibt Auskunft darüber. –


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